Mittwoch, 20. März 2013

Starkes Erdbeben in Polen war auch in Cottbus, Deutschland (Brandenburg) spürbar - 19 Bergleute verschüttet

Starkes Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert Polen um 22:09 Uhr MEZ, Erdbeben war auch in Deutschland, Cottbus spürbar.

 

19 Polnische Minenarbeiter nach Erdbeben in Mine verschüttet (eingeschlossen), siehe update.

Am späten Dienstag Abend um 22:09 Uhr MEZ bebte die Erde in Niederschlesien im Südwesten von Polen. Das Erdbeben hatte die Stärke 4,7 auf der Magnitudenskala, in einer Tiefe von 3 Kilometer.
Das Epizentrum des Bebens lag 1 km nordwestlich von Polkowice und 34 km nordwestlich Legnica.
Das Erdbeben war sehr flach, daher hatte es vermutlich eine hohe Intensität, was zu Schäden führen kann.
125 Kilometer weiter westlicher in Cottbus, Deutschland war das Erdbeben noch mit einer Intensität MMI  III spürbar.
Wahrscheinlich war das Erdbeben auch noch in weiteren Teilen von Brandenburg und Sachsen spürbar.
Berichte über Schäden oder sogar Verletzte liegen bislang nicht vor.
Updates zu eventuellen Schäden folgen.

Update 02:20 Uhr: 

19 Polnische Minenarbeiter nach Erdbeben in Mine eingeschlossen. 

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung der Minenbetreiber KGHM,
das 19 Bergleute in einer Kupfermine in Westpolen eingeschlossen sind, nachdem ein Erdbeben am Dienstag Abend die Mine zum einstürzen brachte.
Die Bergleute sind 600 Meter unter der Erde in der Rudna Mine gefangen, etwa 400 km südwestlich von Warschau.
Ein Sprecher der Minenbetreiber KGHM Dariusz Wyborski sagte: "Nach einen Erdbeben am späten Dienstagabend  nahe der Stadt Polkowice, kam es zum Einsturz der Mine".
Zudem sagte Wyborski: "dass es seit Stunden kein Kontakt zu den eingeschlossenen Bergleuten gibt, da die entsprechenden Leitungen durch das Beben gekappt worden sind. Die Rettungsaktion gestaltet sich schwierig, weil große Mengen von Gestein entfernt werden müssen".
Die betroffene Mine ist seit 1974 in Betrieb. Ihre Betreiberin KGHM ist laut der Agentur Reuters Europas zweitgrösste Kupferproduzentin.

Update ShakeMap:

Die ShakeMap gibt für die Epizentralregionen (Polkowice und Lubin) Intensität MMI  VI an, Beschreibung der Inensität: Von allen verspürt, viele Menschen sind verängstigt, das Gehen wird schwierig. Leichte Schäden an Gebäuden, Risse und ähnliche Schäden im Putz. Schwere Möbel können sich verschieben, Gegenstände fallen von Regalen und Bilder von den Wänden. Bäume und Büsche schwanken.

In den Regionen weiter südöstlicher wie z.b. Wroclaw gibt ShakeMap Intensität MMI  V an, Beschreibung der Intensität: Von fast jedem gespürt, viele Schlafende erwachen. Geschirr und Fensterscheiben können zerspringen, instabile Objekte fallen um, Pendeluhren können anhalten. Bäume schwanken, Türen und Fenster können auf- und zugehen.

Weiter westlicher in Cottbus, Deutschland war das Erdbeben mit einer Intensität MMI  III spürbarIn Cottbus also deutlich spürbar, vor allem in den oberen Stockwerken von Gebäuden, wenn auch meist nicht als Erdbeben erkannt. Stehende Autos und hängende Objekte schwingen leicht, Erschütterungen ähnlich denen eines vorbeifahrenden LKWs.

Siehe ShakeMap Bild

Mercalliskala Intensität Liste:

01.MMI I (unmerklich)
02.MMI II (sehr leicht)
03.MMI III (leicht)
04.MMI IV (mäßig)
05.MMI V (ziemlich stark)
06.MMI VI (stark)
07.MMI VII (sehr stark)
08.MMI VIII (zerstörend)
09.MMI IX (verwüstend)

10.MMI X (vernichtend)
11.MMI XI (Katastrophe)
12.MMI XII (große Katastrophe)



Update 03:00 Uhr: 

Noch ein Erdbeben der Stärke M 3,1 um 02:02 Uhr MEZ, weiter südwestlicher vom ersten M 4,7 Beben Epizentrum entfernt. Das Epizentrum lag wenige Kilometer südwestlich von Katowice an der Grenze zu Tschechien, in einer Tiefe von 10 km.
Das Erdbeben wird leicht in den Epizentralregionen spürbar gewesen sein.
Berichte über Schäden liegen nicht vor.

Update 04:00 Uhr:

Der Minenbetreiber KGHM korrigiert die Zahl der Verschütteten von 17 auf 19.
Und Vier Männer hätten den Stollen vor dem Einsturz verlassen können, teilte der Konzern weiter mit. Die Rettungsarbeiten gestalten sich noch immer sehr schwierig.
Noch immer gibt es keinen Kontakt zu den  19 Verschütteten Minenarbeiter.

Update 06.30 Uhr: 

Aufatmen: 7 Stunden nach dem Grubenunglück, wurden die 19 Bergleute vor etwas über einer Stunde gerettet. Mindestens 4 Bergleute wurden verletzt, und wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Während des Erdbebens befanden sich 42 Menschen in der polnischen Kupfermine "Rudna". Die meisten von ihnen konnten sich während des Erdbebens alleine, teils mit Hilfe von Außen, aus der Mine retten.

Update 07:00 Uhr: 

Es kommt die Meldung, dass sich unter den geretteten mehrere Verwundete befinden. Zur Zeit werden alle im Krankenhaus untersucht.
An der Oberfläche ist es durch das Erdbeben auch zu leichten Schäden gekommen. Fenster gingen zu Bruch, Möbel fielen um.

 Update 14:45 Uhr: 

Nur einer der 19 Verschütteten wurde ernsthaft verletzt. Er hat eine Wunde am Kopf erlitten. Damit erhöht sich die Zahl der Verletzten nach diesem Erdbeben auf 5.
Einige Hausbesitzer berichten mittlerweile von leichten Gebäudeschäden am Epizentrum. Dabei handelt es sich aber meist nur um Risse im Putz. Über größere Schäden ist nichts bekannt. Wenn das Erdbeben von dem Bergwerk verursacht wurde, wird vermutlich auch nichts an die Öffentlichkeit dringen. Geld hat die Kupfermine ja genug. 

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