Mittwoch, 15. August 2012

Hinweise auf seltene Erdbeben auf dem Mars

Boulder. Auch der Mars besitzt möglicherweise langsam wandernde Kontinentalplatten. Er wäre damit neben der Erde der zweite Planet des Sonnensystems mit einer solchen Plattentektonik. Hinweise darauf hat ein US-amerikanischer Geologe bei der Analyse von mehr als hundert hochauflösenden Satellitenaufnahmen gefunden. Demnach müssen sich die Seitenwände der Valles Marineris, eines gewaltigen Schluchtensystems des Mars, im Laufe von Millionen von Jahren um rund 150 Kilometer gegeneinander verschoben haben. Das erkenne man unter anderem daran, dass die Ränder alter Einschlagskrater einander nicht mehr gegenüberliegen, berichtet An Yin von der University of California (Los Angeles) im Fachmagazin "Lithosphere".

Seiner Ansicht nach könnte der gewaltige Grabenbruch auch heute noch aktiv sein und sogar Erdbeben auf dem Mars auslösen. Allerdings sei die Bewegung des Untergrunds sehr viel langsamer als die irdische Plattentektonik. Vermutlich ruhe das System für lange Zeit und wache nur alle paar Millionen Jahre mal auf.
Im Gegensatz zur Erde, auf der sich sieben größere und zahlreiche kleinere Bruchstücke der Erdkruste gegeneinander bewegen, besitzt der Rote Planet offenbar nur zwei tektonische Platten. Weil der Planet kleiner sei als die Erde und weniger Hitze in seinem Inneren gespeichert habe, stehe weniger Energie für die Bewegung der Platten zur Verfügung, so Yin.

Für seine Studie hatte der Forscher mehr als 100 hochauflösende Aufnahmen des südlichen Teils der Valles Marineris ausgewertet, die verschiedene Mars-Sonden in den vergangenen Jahren geliefert hatten. Der große Graben des Roten Planeten ist mehr als 4000 Kilometer lang, bis zu sieben Kilometer tief und wird oft als Grand Canyon des Mars bezeichnet.

source: Hamburger Abendblatt

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